Christianeum in blau-gelb
Sonntag, 26.02.2023, 16.30 Uhr im Christianeum und der Countdown lief. Nach und nach trudelten immer mehr Fans in blau-gelb ein. Poster und Plakate wurden positioniert und Fanchöre angestimmt. Es ging um die #roadtooberliga für die 1. Damen des THC Horn Hamm und der Verein zeigte sich von seiner allerschönsten Seite. Gefühlte Jahre in der 1. Verbandsliga sollten endlich ein Ende haben.
Nach einem souveränen Auftakt im letzten Herbst rückte schnell der Aufstieg in die Oberliga als klares Saisonziel in den Vordergrund. Obwohl die Damen ihre Stellung in der Tabelle nicht immer halten konnten, kam in der letzten Woche die Nachricht: „Ihr habt es selbst in der Hand, 2 Siege, 6 Punkte müssen her und die 1. VL ist Geschichte.“ Der Kampfgeist der Mannschaft war geweckt.
Ein deutlicher Sieg gegen Rahlstedt am vergangenen Wochenende war der erste Schritt. Nun standen im Christianeum die Flottbeker Damen als letzte Hürde vor der Mannschaft aus dem Stadtpark. Die Ansprache von Trainer Phillipp Rademacher in den Katakomben der Halle ließ keine Fragen offen. Diszipliniertes Hockey ohne viele Schnörkelsollte das Mittel zum Zweck sein. Den Ball laufen lassen, einander Vertrauen und die letzten 60 Minuten der Saison in vollen Zügen genießen.
Was auf dem Papier so leicht aussah, stellte sich in der Realität als deutlich schwerer heraus. Für Flottbek ging es an diesem Tag um den Abstieg und die noch sehr junge Damenmannschaft wollte nicht kampflos aufgeben. Kurz nach Anpfiff wurde deshalb klar: Das hier wird ein schnelles und hektisches Spiel.
In den folgenden 60 Minuten verwandelte sich das Christianeum in einen Hexenkessel. Die Horn Hammer Fans wurden von Viertel zu Viertel lauter und Flottbek nutzte die aufregende Atmosphäre, um immer wieder gefährlich zu kontern. So schafften es die Damen des THC in der ersten Hälfte nicht, aus dem Spiel heraus Torchancen zu kreieren. Dafür machte sich das intensive Eckentraining endlich bemerkbar. Insgesamt 7 Strafecken erspielten sich beide Blöcke der Mannschaft, von denen insgesamt 4 verwandelt wurden. Mit einem Halbzeitstand von 4:2 konnte in der Halbzeitpause jedoch nur bedingt durchgeatmet werden, denn hier war noch nichts entschieden.
Zu Beginn der 2. Hälfte machte sich der Druck und die Aufregung der Gastmannschaft bemerkbar. Das Gegentor zum 4:3 war jedoch genug, um Horn Hamm wachzurütteln. In regelmäßiger Folge fiel Tor um Tor, bis das Spiel schlussendlich mit einem 9:3 abgepfiffen wurde. Ein Endergebnis, welches den Nervenkitzel des Spiels nicht widerspiegelte, aber klar zeigte, dass der Aufstieg in die Oberliga wohlverdient ist.
Neben den unglaublichen Fans wurde Viviana Schechten als klare MVP gewählt. Mit 6 von 9 Toren wird sie dieses Spiel so schnell nicht vergessen. Farina Kuhnis (2 Tore) und Leonie Renner (1 Tor) machten die anderen Buden und rücken so auf der Torschützinnenliste weiter vor.
Vinja Görrissen